Samstag, 27. Februar 2010

Hoi An und wie es weiter geht

..Tierchen die unseren Weg kreuzen,..

eine Spinne in My Son
jede Menge (harmlose) Riesenkäfer die gerne Mal von der Decke stürzen in Hoi An
Hoi An und My Son 23.02. - 26.02.2010
Mit einem Open Tour Bus ging es von Hue weiter nach Hoi An. Wir finden die Open Tour Busse immer etwas mühsam, weil es nicht eine Busstation gibt zu der alle Fahrgäste kommen müssen, sondern der Bus alle Touristen oder Vietnamesen vom Hotel bzw. zu Hause abholt. Das ist zwar nett gemeint, hat aber den Effekt das man immer 1-2 Stunden am gleichen Ort herumkreist, bis alle eingesammelt sind, noch dazu sind die Busse meistens überbucht und dann ist das Chaos perfekt. Passagiere die keinen Platz mehr finden, müssen dann auf einem Plastiksessel am Gang Platz nehmen,..
Da es in Hoi An eher heiß war, suchten wir uns ein nettes Hotel mit einem Pool um uns zwischendurch auch abkühlen zu können.
Die Altstadt von Hoi An ist in den vergangenen 200 Jahren unverändert geblieben, insgesamt 800 einzelene Oblekte wurden in die Liste des Unesco Weltkulturerbes aufgenommen - sie ist wirklich wunderschön, allerdings auch ziemlich touristisch - das ist wohl die Kehrseite des Unesco Weltkulturerbes, die Städte werden immer bekannter und unzählige Souveniershops machen an jeder Ecke auf. Die engen Gassen, alten Häuser und alten Booten am Fluss sind aber auf jeden Fall sehenswert und laden dazu ein mehrere Tage in Hoi An zu verbringen. Außerdem kann man in Ha Noi wirklich ausgezeichnet, aber auch günsitg, essen. Am ersten Abend waren wir im "Blue Dragon", einem Restaurant, dass Straßenkinder in Vietnam unterstützt, und fanden endlich karamelisiertes Schweinefleisch, das wir von unserer ersten Vietnamreise so gut in Erinnerung hatten, auf der Karte - zusammen mit Blattspinat und Reis war es auch ein paar Jahre später wieder ausgezeichnet. Am zweiten Tag gingen wir zu "Mr. Rin", einem Restaurant, das aus einem Zusammenschluss verschiedener Straßenküchen besteht und Abends ins "Cáfe des Amis". Im Cáfe des Amis gibt es täglich wechselnde Menüs (man kann zwischen vegetarisch/Seafood/Fleisch wählen). Bevor das Essen nicht auf dem Tisch steht, weiß man eigentlich auch nicht was man bekommen wird und lernt so auch einmal etwas kennen, das man sich sonst vieleicht nicht von der Karte bestellt hätte.
My Son
Von Hoi An aus unternahmen wir einen Ausflug zur 40km entfernten, auch zum Unesco Weltkulturerbe gehörenden, Tempelstadt My Son. My Son war die heiligste Städte der Cham-Zivilisation und liegt landschaftlich wunderschön mitten im Dschungel. Heute sind noch ungefähr 70 Gebäude des gesamten Komplexes erhalten. Die Ruinen wurden während der US-amerikanischen Bombardierungen schwer beschädigt. Noch heute ist das Gelände nicht vollständig von detonierten Munitionen gesäubert: es empfiehlt sich daher nur auf den angelegten Wegen zu bleiben. Wir starteten unseren Ausflug bereits um 06:30 um einerseits vor den Reisebussen dort zu sein und in Ruhe fotografieren zu können und andererseits um der Mittagshitze zu entgehen. Da man nur ungefähr eine Stunde für den Rundgang braucht waren wir bereits um 10:00 zurück beim Hotel und entschieden uns den restlichen Tag gemütlich am Pool zu verbringen. Wir lernten ein deutsches Paar kennen, das selber schon viel gereist ist und hatten daher viel zu bequatschen und konnten auch ein paar Tipps für Australien abstauben. Beim etwas verspäteten Mittagessen trafen wir dann auch noch auf zwei Salzburger, die Alex (den österreichischen Dialekt nicht mehr kennend? ;-)) für Bayern gehalten hatte. Insgesamt war es trotz frühen Aufstehen ein sehr gemütlicher und netter Tag.
Am 26.2. in der Früh packten wir wieder unsere Sachen - es ging zurück nach Hanoi. Diesmal mit dem Nachtzug (Abfahrt war bereits um 14:50). Wir hatten uns eigentlich auf die Zugfahrt gefreut und waren, da die vietnamesischen Züge einen sehr guten Ruf haben, davon ausgegangen eine angenehme Nacht mit viel Schlaf zu verbringen. Als wir mit einer Stunde Verspätung starteen, sah der Zug auf den ersten Blick nicht viel anders aus als die indischen Züge - vieleicht ein bißchen sauberer, der größte Vorteil gegenüber den indischen Zügen sind aber bestimmt die verschließbaren Abteile. Wir hatten Softsleeper Abteile in denen es insgesamt vier Liegen gibt gebucht (das entspricht in Vietnam der ersten Klasse - ansonsten gibt es noch Hardsleeper-Abteile mit insgesamt sechs Liegen, diese sollen jedoch extrem hart sein). Zunächst freuten wir uns, dass wir fürs Erste alleine im Abteil waren, machten es uns gemütlich und begannen zu lesen. Es dauerte allerdings nicht lange bis Alex die erste Kakerlake entdeckte - wir hofften dass es bei dieser einen bleiben würde, wurden aber bald enttäuscht, anscheinend wimmelte es in diesem Zug von Kakerlaken und wir hatten das Gefühl die meisten hatten es sich in unserem Abteil gemütlich gemacht. Für uns war nun klar, dass wir das Licht die ganze Nacht nicht abdrehen würden (wir gingen davon aus dass dann noch mehr Tierchen aus den Ritzen gekrochen wären) und wohl kaum ein Auge zumachen würden. Die anderen zwei Liegen wurden erst nach Mitternacht belegt, die beiden Mitreisenden gingen zwar gleich schlafen, liesen aber zum Glück das Licht brennen - was uns, nachdem sich eine Kakerlake es schon auf Alex seinem Schuh gemütlich machen wollte nur recht war. Langsam aber doch ging auch diese Nacht vorbei und wir checkten um 6:30 am nächsten Tag in unserem Hotel in Hanoi ein. Das Zimmer durften wir zum Glück gleich beziehen und so holten wir in den nächsten drei Stunden den verpassten Schlaf nach.
Nach einer stärkenden Pho (die beste bis jetzt in einem gleichnamigen Lokal in der Altstadt von Hanoi, in dem hauptsächlich Vietnamesen essen) versuchten wir in Hanoi unsere Weiterreise nach Sa Pa zu organisieren. Ein klein wenig genervt von der unbequemen Busfahrt und der schlaflosen Zugfahrt versuchten wir eine "Private Tour" zu organisieren - diese private Tour ist auch deshalb notwendig, da wir nicht mehr zurück nach Hanoi, sondern von Nordwest-Vietnam direkt nach Laos einreisen möchten. Bald stießen wir allerdings auf die gleichen Probleme wie bereits 2005 in Südvietnam: sämtliche Reisebüros versuchen immer nur ihre vorgefertigten Touren zu verkaufen, wenn man etwas anderes möchte stößt man meist auf totales Unverständnis und bekommt meist zu hören, dass dies nicht möglich ist. Besonders schlechte Erfahrungen hatten wir bis jetzt mit dem Sinh-Café, das von sämtlichen Reiseführern wärmstens empfohlen wird. Nach drei erfolglosen Besuchen in verschiedenen Reisebüros, versuchten wir es noch ein letztes Mal in unserem Hotel (meine Friseurin hatte mir in Wien den Tipp gegeben, Fahrer direkt im Hotel zu buchen) und letztendlich bekamen wir fast das was wir wollten. Wir werden heute Abend mit dem Nachtzug nach Sa Pa fahren (ja, wir fahren wieder Zug aber sind optimistisch dass wir diesmal einen besseren Zug erwischen ;-)), dann werden wir zwei Tage in Sa Pa die Gegend erkunden und am dritten Tag holt uns ein Fahrer ab, um uns nach Dien Bien Phu zu bringen - dies wird eine lange Fahrt durch die Berge und wir hoffen auf einen vertrauenswürdigen Fahrer. Von Dien Bien Phu, werden wir dann mit einem Local Bus zur ungefähr vier Stunden entfernten Grenze fahren, dann geht es noch vier Stunden weiter in den nächsten Ort mit Infrastruktur in Laos.
Da wir bis jetzt noch kein laotisches Visum haben, birgt die Einreise nach Laos ein paar Unsicherheiten. Im Sinh Café hatte man uns z.B. gesagt, dass man an diesem Grenzübergang kein Visum bekommt, und dass wir von woanders einreisen müssen und auf jeden Fall zurück nach Hanoi müssen - man hört allerdings immer wieder dass dies eine Masche von Reisebüros ist, damit sie beauftragt werden die Einreise nach Laos zu organisieren. In unserem Hotel hat man uns wiederrum gesagt, dass sowohl die Einreise als auch der Visa-Antrag an dieser Grenze kein Problem sein sollte. Was wir auch noch nicht wissen ist, ob der Bus der uns an die Grenze bringt, dann dort auf uns wartet, oder ob wir dann an der Grenze auf den nächsten Bus warten müssen,... Es wird also spannend - wir haben jedenfalls genügend Dollar und Passfotos dabei und sind optimistisch gestimmt :-).
Also - heute um 21:50 starten wir nach Sa Pa - das nächste Mal melden werden wir uns vorraussichtlich aus Laos!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen