Samstag, 20. Februar 2010

Xin cháo Vietnam

Von Indien nach Vietnam (16.02. - 17.02.2010)

Am 16. Februar mussten wir bereits um 05:00 in der Früh aufstehen, da uns unser Taxi um 05:30 abholte, um uns zum 25km entfernten Flughafen in Kochi zu bringen. Unser Flug nach Bangalore startete um 07:45 - wir hatten extra einen so zeitigen Flug genommen, da wir uns tagsunter noch Bangalore ein bißchen anschauen wollte, weiter nach Hanoi über Bangkok ging es erst um 0:30. Am Flughafen in Bangalore kamen wir um ca 09:30 an, und dort erfuhren wir erstmal folgendes: der Thai Airways Schalter bei dem wir unser Gepäck einschecken mussten macht immer erst um 21:00 auf, es gibt keine Gepäckaufbewahrung (also fuhren wir doch nicht in die Stadt), in die Abflugshalle dürfen wir erst rein, wenn der Thai Airways-Schalter auch geöffnet hat und wenn wir die Ankunftshalle erst einmal verlassen haben, dürfen wir mit unserem Gepäck auch nicht mehr rein. Also...

frühstückten wir erst einmal in der Ankunftshalle bis es uns aufgrund der Klimaanlage zu kalt wurde...

... und so setzten wir in ein Outdoor-Coffee Day in den Schatten (wo wir trotzdem aufpassen mussten keinen Sonnenbrand zu bekommen) und lasen ein paar Stunden...

... bis es dunkel wurde. Der Flughafen von Bangalore wurde erst im April 2008 eröffnet und ist sehr modern, aber auch klein (deshalb darf man anscheinend auch erst drei Stunden vor Abflug rein). Um 21:00 kamen wir dann aber schließlich doch noch zum Check-in rein und um 0:30 starteten wir Richtung Bangkok. Da dieser Flug nur 3,75 Stunden dauerte konnten wir im Flugzeug nicht all zu viel schlafen ...

... und nutzten noch die 2 Stunden Wartezeit in Bangkok. Um 09:20 am 17. Februar kamen wir schließlich in einem etwas kühlen Hanoi (ca 13 Grad) an. Im Vergleich zu Indien wirkt Vietnam auf uns sehr sauber und modern. Auf den Straßen sieht man weniger arme Menschen, insgesamt wirkt Vietnam fortschrittlicher.

Hanoi (17.02.-20.02.2010)

In Hanoi wohnten wir in der Altstadt, in der es viele alte Häuser und sehr nette Cafés gibt - unser Favorit in Hanoi war das Moca Café. Unser Hotel - das Little Hanoi Hotel - hatte einen für uns verhältnismäßig hohen Standard. Das Zimmer war sehr geräumig, die Dusche gab viel und sehr heißes Wasser, wir hatten einen Fernseher uns einen DVD-Player (in der Hotellobby konnte man sich gefälschte Filme ausborgen) und außerdem auch W-Lan.
Obwohl wir von der Anreise sehr müde waren, gingen wir noch zu Mittag zum Hoan Kiem See. Er liegt mitten in der Altstadt und ist für Spaziergänge sehr beliebt. Der Winter in Hanoi ist dieses Jahr ziemlich kalt - an diese Temperaturen mussten wir uns nach dem tropischen Wetter in Südindien erst gewöhnen. Ziemlich bald wunderten wir uns darüber, dass die meisten Geschäfte geschlossen hatten, und dass auf den Straßen kein Verkehrschaos herrschte. Da uns die Menschen immer wieder ein "Happy New Year" wünschten, kombinierten wir, dass in Vietnam gerade das Neujahrsfest "Tet Nguyen Dan" (Fest des ersten Tages) gefeiert wurde. Das Fest wird auch einfach nur "Tet" (das Fest) genannt, da es das wichtigste und größte Fest des Landes ist, angeblich ist es so, als würden wir Weihnachten, Neujahr, Ostern und das amerikanische Thanksgiving gemeinsam feiern. Tet beinhaltet die Idee des universellen Friedens, den Beginn des neuen Jahres, die Wiedergeburt und gutes Essen.
Das Fest wird insgesamt eine Woche (dem 1.-7.ten Tag des 1. Mondmonats) gefeiert und ist meistens Ende Jänner/Anfang Februar. Offiziell haben die Menschen 3 Tage frei, nehmen sich meist aber länger Zeit. Uns fiel besonders auf, dass wirklich viele Restaurants und Geschäfte eine ganze Woche geschlossen hatten, aber auch in den Hotels zu dieser Zeit nur wenige Angestellte arbeiten. Am 1. Tag gibt es immer ein großes Feuerwerk - dieses Jahr war es am 13.2., da waren wir leider noch nicht im Land. 2010 ist in Vietnam übrigens das Jahr des Tigers. Pech am ersten Tag des Jahres bedeutet Pech im ganzen Jahr. Die Vietnamesen vermeiden daher zu streiten, etwas kaputt zu machen oder zu schimpfen. Das neue Jahr stellt - wie eigentlich für uns auch - einen neuen Anfang dar.
Da jetzt auch viele Vietnamesen im Land unterwegs sind, war bei den verschiedenen Sehenswürdigkeiten ein großer Andrang. Der Literaturtempel z.B. soll normalerweise ein Ort der Ruhe sein, war jedoch so überfüllt dass wir kaum etwas sehen konnten. In den Tempeln und Pagoden wird eifrig für das Glück im neuen Jahr gebetet.

Nach unserem Spaziergang um den See haben wir dann erstmal drei Stunden geschlafen und anschließend sind wir nur noch für das Abendessen aus dem Hotel gegangen. Auch kulinarisch bedeutet Vietnam eine Umstellung - nachdem wir uns in Indien ausschließlich fleischlos ernährt haben, ist dies in Vietnam fast gar nicht möglich. Die Vietnamesen essen eigentlich zu fast jeder Mahlzeit Fleisch.


Nachdem wir die erste Nacht in Hanoi tief und fest geschlafen hatten, setzten wir unsere Sightseeing-Tour durch Hanoi fort. Wir starteten beim Literaturtempel Van Mieu, ursprünglich Ha Nois erste Universität. Die letzten Prüfungen fanden 1915 statt. Dann ging es weiter ins französische Viertel zum Opernhaus, der Außenhandelsbank, der Quan Su-Pagode (ein buddhistisches Heiligtum aus dem 15. Jahrhundert). Mittagessen gab es im Pho 24, einer vietnamesischen Fastfoodkette in der hauptsächlich die Suppe "Pho", serviert wird. Wir sind dafür, dass die Kette auch in Wien ein paar Filialen aufmachen sollte,...


An unserem zweiten ganzen Tag in Hanoi stand folgendes am Programm:
Die Einsäulen-Pagode Chua Mot Cot, das wichtigste Wahrzeichen der Stadt, ein Heiligtum aus dem 11. Jahrhundert aus der Zeit der busshistischen Ly-Dynastie. Das Ho-Chi-Minh Museum und das Ho-Chi-Minh Mausoleum besichtigten wir nur von außen, da beide nicht geöffnet waren. Und außerdem noch die Tran Quoc Pagode (älteste bekannte buddhistische Pagode des Landes), Quan Thanh Pagode, Pho Giac Pagode, Lenin Denkmal, Hanoi Tower und der botanische Garten.









Für den 20.02. am Abend hatten wir auch schon wieder unsere Weiterreise nach Hue gebucht - eigentlich wollten wir mit dem Nachtzug im Schlafwagen fahren, aufgrund der Feiertage bekamen wir allerdings kein Ticket mehr. Die nette Damen im Reisebüro überzeugte uns, mit einem Sleeper-Bus der auch mit einer Toilette ausgestattet ist zu fahren. Die Bilder waren auch wirklich sehr vielversprechend. Als wir dann gestern Abend zu unserem Bus gebracht wurden, erlebten wir eine böse Überraschung (obwohl ein bisschen hatten wir es ja schon befürchtet, dass die Bilder zu schön um wahr zu sein gewesen waren). Der Bus war ziemlich alt, die Liegen sehr schmal und eng und auch die Toilette war nicht sehr einladend - da wir auch noch die letzten im Bus waren ergatterten wir beide die zwei schlechtesten Liegen im ganzen Bus. Naja, wir haben es irgendwie überstanden und sind gut in Hue angekommen - für die Rückreise nach Hanoi haben wir unsere Bahntickets aber schon in der Tasche :-) - den Sleeper-Bus können wir niemanden empfehlen!

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