Montag, 15. Februar 2010

Alapphuza (Alleppey), Backwaters und Kochi (Fort Cochin)

Alapphuza (08.02.2010)

Nach Alapphuza fuhren wir mit einem Regionalzug, der Zug war ziemlich voll und da wir nur zwei Stunden fahren mussten suchten wir uns einem Platz zwischen zwei Wagons und setzten uns abwechselnd auf unser Gepaeck. Am Nachmittag spazierten wir durch die Kleinstadt, eigentlich auf der Suche nach einem guten Backwater-Tour-Angebot, buchten die Tour aber dann doch in unserem Guesthouse. Im Gowri Guesthouse, welches im Lonely Planet sehr empfohlen wird, wohnten wir im bis jetzt schlechtesten Zimmer. Das Bett war von Termiten angenagt, es gab jede Menge Mosquitos und einen ziemlich eigenartigen Privat-Zoo. Die Angestellten behaupteten, dass hier Tiere die verletzt sind wieder aufgepeppelt werden, aber das war wohl eines der vielen Maerchen die dort erzaehlt wurden,... Bei der Morgen-Toilette wurden wir von einer Riesen-Kakerlake ueberrascht und waren froh, dass wir an diesem Platz nur eine Nacht verbringen mussten.mit dem Zug nach Alapphuza

Backwater-Tour (09.02. - 10.02.2010)


Unsere Backwater-Tour startete um 12:30, nachdem wir das erste Boot das uns gezeigt wurde abgelehnt hatten, da es genauso wie unsere Zimmer aus der vorherigen Nacht ausgesehen hatte. Die Tour dauerte 22 Stunden und war sehr gemuetlich, aber auch wenig spektakulaer. Die Crew an Board war sehr nett und das Essen wirklich gut. In der Frueh standen Alexandre, Saschi und ich zeitig auf, um den Sonnenaufgang zu bewundern. Alex wollte lieber ausschlafen ;-). Saschi und Alexandre berichteten uns von Ihren Uebernachtunggaesten - anscheinend hatten sich Ratten oder hoffentlich doch Maeuse an Board eingerichtet. Schliesslich entdeckten auch wir ein paar verdaechtige schwarze Bemmerln in unserem Zimmer - igitt, igitt! Zum Glueck hatten Alex und ich gleich als wir am Abend ins Zimmer gekommen waren den Ventilator aufgedreht und da dieser einen unbeschreiblichen Laerm machte sogleich unsere Ohren mit Ohropax zugestoepselt und von unseren Zimmergenossen nichts mitbekommen. Wir konnten tief und fest schlafen.





Bilder aus Alapphuza









Kochi (10.02.-16.02.2010)
Um 9:30 am naechsten Tag legten wir wieder am Kanal in Alapphuza an, um dann gleich weiter nach Kochi, einer Stadt ca 40 km noerdlich von Alapphuza zu fahren. Nach den vielen Haustieren die wir in den vergangenen zwei Naechten gehabt hatten, waren wir vier uns einig, dass unsere naechste Unterkunft genau inspiziert werden muss. Wir fanden zwei nette Zimmer in dem Homestay (das sind private Unterkuenfte) Spice Holiday im Bezirk Fort Cochin. Fort Cochin ist die wohl europaeistische Stadt die wir in Indien gesehen haben. Die Stadt wurde von den Portugiesen und den Hollaendern stark gepraegt. Hier gibt es wenige Kuehe auf den Strassen, wenn man sich aber etwas abseits von den Touristenwegen bewegt trifft man auf jede Menge Ziegen.

Am ersten Abend in Fort Chochin probierten Saschi und ich erstmal eine Ayurveda-Massage aus. Es war etwas ungewohnt da 1. sehr oelig und 2. ganz Koerper (Ayurveda Massagen werden, wenn korrekt ausgefuehrt nur gleichgeschlechtlich durchgefuehrt). Zu Beginn, als meine Arme mit einer zwickenden Massagetechnik bearbeitet wurden war die Massage etwas schmerzhaft, mit der Zeit wurde es dann aber doch entspannend - nur am naechsten Tag hatte ich einige blaue Flecken auf meinen Armen - einmal hat mir dann irgendwie gereicht.
Am naechsten Tag, war es dann soweit Alex und ich mussten unsere Weiterreise organisieren. Eigentlich wollten wir ja noch weiter, ueber die Western Ghats nach Mysore, da wir aber zu diesem Zeitpunkt etwas reisefaul waren und wir nur die Moeglichkeit hatten mit einem oeffentlichen Bus 10h zu fahren, beschlossen wir laenger in Kochi zu bleiben und erst am Dienstag in der Frueh mit der Airline Kingfisher zu unserem Anschlussflug nach Vietnam in Bengaluru zu fliegen. Wir werden dann einen ganzen Tag noch in Bengaluru verbringen.

Zu besichtigen gab es hier in Kochi einen einfachen Jain-Tempel, den Dutch Palace mit seinen gut erhaltenen hinduistischen Wandmalereien (urspruenglich: Mattancherry Palace von den Portugiesen 1555 erbaut und 1663 von den Niederlaendern renoviert) und das juedische Viertel - eine geschaeftige Gegend in der Naehe des Hafens. Urspruenglich das Zentrum des Gewuerzhandels, heute ueberwiegen jedoch Antiquitaetenhaendler und Souvenirshops.







Einmal kamen wir auch bei einem Tempelfest mit einer Elefantenprozession vorbei. Wir sahen einen bunt geschmueckten Elefanten auf dem drei Maenner sassen und vor dem eine Gruppe von Maennern laut Musik spielten. In den hinduistischen Entstehungsmythen ist der Elefant der Erhalter des Universums und die Grundlage des Lebens. Die elefantenkoepfige Gottheit Ganesha verheisst Glueck und soll Hindernisse aus dem Weg raeumen. Objektiv betrachtet wird der Elefant in Indien heutzutage gleichermassen verehrt und ausgebeutet. Dressierte und gezaehmte Elefanten werden bei religioesen Zeremonien und der Abholzung eingesetzt. Die Bauern am Land fuerchten die unberechenbaren Kraefte der freilebenden Elefanten.

Da wir ja jetzt schon so lange im schoenen Fort Cochin sind, haben wir hier natuerlich auch ein Stammkaffe, das Kashi Art Kaffe zu dem eine moderne Kunstgalerie gehoert. Hier gibt es fuer etwas curry-uebersaettigte Traveller ganz tolle Kaesesandwichs, super Kaffee-Latte und Iced Coffee und fuer den Sonntag-Nachmittag auch ein gutes Stueck Kuchen :). Wir gehen aber auch gerne in das dazugehoerige Savour Restaurant in dem traditionelle keralische Kueche serviert wird.

Ansonsten fuehlen sich die letzten Tage hier in Indien so an, wie die letzten Tage einer normalen dreiwoechigen Reise. Wir haben nicht mehr ganz so viele Plaene, sitzen viel im Kaffeehaus, schauen in den Geschaeften nach Souvenirs und lassen Indien langsam ausklingen. Anders ist diesmal das wir unsere Souvenirs mit der Post nach Hause schicken und mit unseren Gedanken viel weniger in Wien sondern hauptsaechlich in Suedostasien sind.

Heute Nachmittag werden wir noch in eine keralische Kampfsport-Auffuehrung (Kalarippayat) gehen und dann heisst es wieder Rucksack packen fuer die Weiterreise - nun wieder zu zweit - nach Vietnam.

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