Samstag, 27. Februar 2010

Hoi An und wie es weiter geht

..Tierchen die unseren Weg kreuzen,..

eine Spinne in My Son
jede Menge (harmlose) Riesenkäfer die gerne Mal von der Decke stürzen in Hoi An
Hoi An und My Son 23.02. - 26.02.2010
Mit einem Open Tour Bus ging es von Hue weiter nach Hoi An. Wir finden die Open Tour Busse immer etwas mühsam, weil es nicht eine Busstation gibt zu der alle Fahrgäste kommen müssen, sondern der Bus alle Touristen oder Vietnamesen vom Hotel bzw. zu Hause abholt. Das ist zwar nett gemeint, hat aber den Effekt das man immer 1-2 Stunden am gleichen Ort herumkreist, bis alle eingesammelt sind, noch dazu sind die Busse meistens überbucht und dann ist das Chaos perfekt. Passagiere die keinen Platz mehr finden, müssen dann auf einem Plastiksessel am Gang Platz nehmen,..
Da es in Hoi An eher heiß war, suchten wir uns ein nettes Hotel mit einem Pool um uns zwischendurch auch abkühlen zu können.
Die Altstadt von Hoi An ist in den vergangenen 200 Jahren unverändert geblieben, insgesamt 800 einzelene Oblekte wurden in die Liste des Unesco Weltkulturerbes aufgenommen - sie ist wirklich wunderschön, allerdings auch ziemlich touristisch - das ist wohl die Kehrseite des Unesco Weltkulturerbes, die Städte werden immer bekannter und unzählige Souveniershops machen an jeder Ecke auf. Die engen Gassen, alten Häuser und alten Booten am Fluss sind aber auf jeden Fall sehenswert und laden dazu ein mehrere Tage in Hoi An zu verbringen. Außerdem kann man in Ha Noi wirklich ausgezeichnet, aber auch günsitg, essen. Am ersten Abend waren wir im "Blue Dragon", einem Restaurant, dass Straßenkinder in Vietnam unterstützt, und fanden endlich karamelisiertes Schweinefleisch, das wir von unserer ersten Vietnamreise so gut in Erinnerung hatten, auf der Karte - zusammen mit Blattspinat und Reis war es auch ein paar Jahre später wieder ausgezeichnet. Am zweiten Tag gingen wir zu "Mr. Rin", einem Restaurant, das aus einem Zusammenschluss verschiedener Straßenküchen besteht und Abends ins "Cáfe des Amis". Im Cáfe des Amis gibt es täglich wechselnde Menüs (man kann zwischen vegetarisch/Seafood/Fleisch wählen). Bevor das Essen nicht auf dem Tisch steht, weiß man eigentlich auch nicht was man bekommen wird und lernt so auch einmal etwas kennen, das man sich sonst vieleicht nicht von der Karte bestellt hätte.
My Son
Von Hoi An aus unternahmen wir einen Ausflug zur 40km entfernten, auch zum Unesco Weltkulturerbe gehörenden, Tempelstadt My Son. My Son war die heiligste Städte der Cham-Zivilisation und liegt landschaftlich wunderschön mitten im Dschungel. Heute sind noch ungefähr 70 Gebäude des gesamten Komplexes erhalten. Die Ruinen wurden während der US-amerikanischen Bombardierungen schwer beschädigt. Noch heute ist das Gelände nicht vollständig von detonierten Munitionen gesäubert: es empfiehlt sich daher nur auf den angelegten Wegen zu bleiben. Wir starteten unseren Ausflug bereits um 06:30 um einerseits vor den Reisebussen dort zu sein und in Ruhe fotografieren zu können und andererseits um der Mittagshitze zu entgehen. Da man nur ungefähr eine Stunde für den Rundgang braucht waren wir bereits um 10:00 zurück beim Hotel und entschieden uns den restlichen Tag gemütlich am Pool zu verbringen. Wir lernten ein deutsches Paar kennen, das selber schon viel gereist ist und hatten daher viel zu bequatschen und konnten auch ein paar Tipps für Australien abstauben. Beim etwas verspäteten Mittagessen trafen wir dann auch noch auf zwei Salzburger, die Alex (den österreichischen Dialekt nicht mehr kennend? ;-)) für Bayern gehalten hatte. Insgesamt war es trotz frühen Aufstehen ein sehr gemütlicher und netter Tag.
Am 26.2. in der Früh packten wir wieder unsere Sachen - es ging zurück nach Hanoi. Diesmal mit dem Nachtzug (Abfahrt war bereits um 14:50). Wir hatten uns eigentlich auf die Zugfahrt gefreut und waren, da die vietnamesischen Züge einen sehr guten Ruf haben, davon ausgegangen eine angenehme Nacht mit viel Schlaf zu verbringen. Als wir mit einer Stunde Verspätung starteen, sah der Zug auf den ersten Blick nicht viel anders aus als die indischen Züge - vieleicht ein bißchen sauberer, der größte Vorteil gegenüber den indischen Zügen sind aber bestimmt die verschließbaren Abteile. Wir hatten Softsleeper Abteile in denen es insgesamt vier Liegen gibt gebucht (das entspricht in Vietnam der ersten Klasse - ansonsten gibt es noch Hardsleeper-Abteile mit insgesamt sechs Liegen, diese sollen jedoch extrem hart sein). Zunächst freuten wir uns, dass wir fürs Erste alleine im Abteil waren, machten es uns gemütlich und begannen zu lesen. Es dauerte allerdings nicht lange bis Alex die erste Kakerlake entdeckte - wir hofften dass es bei dieser einen bleiben würde, wurden aber bald enttäuscht, anscheinend wimmelte es in diesem Zug von Kakerlaken und wir hatten das Gefühl die meisten hatten es sich in unserem Abteil gemütlich gemacht. Für uns war nun klar, dass wir das Licht die ganze Nacht nicht abdrehen würden (wir gingen davon aus dass dann noch mehr Tierchen aus den Ritzen gekrochen wären) und wohl kaum ein Auge zumachen würden. Die anderen zwei Liegen wurden erst nach Mitternacht belegt, die beiden Mitreisenden gingen zwar gleich schlafen, liesen aber zum Glück das Licht brennen - was uns, nachdem sich eine Kakerlake es schon auf Alex seinem Schuh gemütlich machen wollte nur recht war. Langsam aber doch ging auch diese Nacht vorbei und wir checkten um 6:30 am nächsten Tag in unserem Hotel in Hanoi ein. Das Zimmer durften wir zum Glück gleich beziehen und so holten wir in den nächsten drei Stunden den verpassten Schlaf nach.
Nach einer stärkenden Pho (die beste bis jetzt in einem gleichnamigen Lokal in der Altstadt von Hanoi, in dem hauptsächlich Vietnamesen essen) versuchten wir in Hanoi unsere Weiterreise nach Sa Pa zu organisieren. Ein klein wenig genervt von der unbequemen Busfahrt und der schlaflosen Zugfahrt versuchten wir eine "Private Tour" zu organisieren - diese private Tour ist auch deshalb notwendig, da wir nicht mehr zurück nach Hanoi, sondern von Nordwest-Vietnam direkt nach Laos einreisen möchten. Bald stießen wir allerdings auf die gleichen Probleme wie bereits 2005 in Südvietnam: sämtliche Reisebüros versuchen immer nur ihre vorgefertigten Touren zu verkaufen, wenn man etwas anderes möchte stößt man meist auf totales Unverständnis und bekommt meist zu hören, dass dies nicht möglich ist. Besonders schlechte Erfahrungen hatten wir bis jetzt mit dem Sinh-Café, das von sämtlichen Reiseführern wärmstens empfohlen wird. Nach drei erfolglosen Besuchen in verschiedenen Reisebüros, versuchten wir es noch ein letztes Mal in unserem Hotel (meine Friseurin hatte mir in Wien den Tipp gegeben, Fahrer direkt im Hotel zu buchen) und letztendlich bekamen wir fast das was wir wollten. Wir werden heute Abend mit dem Nachtzug nach Sa Pa fahren (ja, wir fahren wieder Zug aber sind optimistisch dass wir diesmal einen besseren Zug erwischen ;-)), dann werden wir zwei Tage in Sa Pa die Gegend erkunden und am dritten Tag holt uns ein Fahrer ab, um uns nach Dien Bien Phu zu bringen - dies wird eine lange Fahrt durch die Berge und wir hoffen auf einen vertrauenswürdigen Fahrer. Von Dien Bien Phu, werden wir dann mit einem Local Bus zur ungefähr vier Stunden entfernten Grenze fahren, dann geht es noch vier Stunden weiter in den nächsten Ort mit Infrastruktur in Laos.
Da wir bis jetzt noch kein laotisches Visum haben, birgt die Einreise nach Laos ein paar Unsicherheiten. Im Sinh Café hatte man uns z.B. gesagt, dass man an diesem Grenzübergang kein Visum bekommt, und dass wir von woanders einreisen müssen und auf jeden Fall zurück nach Hanoi müssen - man hört allerdings immer wieder dass dies eine Masche von Reisebüros ist, damit sie beauftragt werden die Einreise nach Laos zu organisieren. In unserem Hotel hat man uns wiederrum gesagt, dass sowohl die Einreise als auch der Visa-Antrag an dieser Grenze kein Problem sein sollte. Was wir auch noch nicht wissen ist, ob der Bus der uns an die Grenze bringt, dann dort auf uns wartet, oder ob wir dann an der Grenze auf den nächsten Bus warten müssen,... Es wird also spannend - wir haben jedenfalls genügend Dollar und Passfotos dabei und sind optimistisch gestimmt :-).
Also - heute um 21:50 starten wir nach Sa Pa - das nächste Mal melden werden wir uns vorraussichtlich aus Laos!

Montag, 22. Februar 2010

Kein Facebook in Vietnam

Nach ein paar erfolglosen Versuchen in Vietnam uns in Facebook einzuloggen, googelten wir mal "Facebook + Vietnam" und stellten fest, dass die Seite anscheinend vom Staat gesperrt ist. Irgendwie unglaublich aber wahr! - also nicht wundern wenn wir über dieses Medium nichts mehr von uns hören lassen,...

Hue - auf den Spuren der letzten Kaiser

im Kaiserpalast, Hue
gefrässige Karpfen im Thai Dich-Teich im Kaiserpalast in Hue

21.02.-23.02.2010
Nach unserer unbequemen Busfahrt checkten wir im Tran Ly Hotel, einem Budget-Hotel das sehr sauber und gemütlich ist, ein. Eine schnelle Dusche, umziehen und ein verfrühtes Mittagessen später, waren wir schon unterwegs zur Kaiserstadt. Hue ist die historische Hauptstadt von Vietnam (1802-1945) und Sitz der letzten Kaiser. Die Stadt liegt am Ufer des Song Huong, dem Parfümfluss. Hue war lange Zeit religiöses und kulturelles Zentrum des Landes.
Kaiserpalast und Zitadelle
Innerhalb einer dreifach ummauerten Zitadelle, nach chinesischem Vorbild, befindet sich die Palastanlage, die noch einmal ummauert ist. Ganz im Zentrum der Anlage befand sich die verbotene purpurene Stadt, zu der nur der Kaiser und seine engsten Vertrauten Zutritt hatten. Der Glanz des Hofes verschwand mit dem Beginn der französischen Kolonialzeit. 1968 erlebte sie ihren Tiefpunkt - die Stadt wurde von nordvietnamesischen Truppen gestürmt. Nach wochenlangen Kämpfen zogen sich die Viet Cong zurück und der alte Kaiserpalast wurde vor seiner endgültigen Zerstörung bewahrt.

Kaisergräber
Nach dem wir uns am nächsten Tag erstmal ausgeschlafen hatten, organisierten wir uns zwei Moped-Driver zur Besichtigung der Kaisergräber die ungefähr 10km außerhalb der Stadt liegen. Die meisten Kaiser hatten bereits zu Lebzeiten jahrelang an ihrer Anlage herumgebastelt.
Grab von Tu Duc (auch: Lang Khiem = Grab der Bescheidenheit)

Grab von Khai Dinh
Diese Anlage ist eine Mischung aus neobarocken Anwesen und vietnamesischen Palast. Sie ist noch im Originalzustand erhalten, der graue und dunkle Beton wirkt etwas schwer und bedrohlich, vor allem wenn es so bewölkt ist, wie zu dem Zeitpunkt zu dem wir dort waren.
Auf der Fahrt zu den Gräbern kamen wir an wunderschönen, saftig grünen Reisfeldern vorbei und machten noch einen kurzen Zwischenstopp bei der Thien-Mu-Pagode. Vietnam zeigt seine Schönheit vor allem dann, wenn man den Städten den Rücken kehrt und Ausflüge in das Hinterland unternimmt.

Sonntag, 21. Februar 2010

Die geplante Route in Südostasien

Vietnam: Hanoi - Hue - Hoi An - Ha Long Bay (mit Zwischenstopp in Hanoi) - Son La- Sa Pa - Dien Pien Phu (Grenze zu Laos) - Laos: Nam Ou/Nong Kiao (Bootstour) - Luang Prabang - Vang Vieng - Vientiane - Thailand: Ayutthaya - Bangkok - (Ko Chang?) - Kambodscha: Angkor - Phnom Penh - Vietnam: Ho-Chi-Minh-Stadt - Singapur.

Änderungen sind natürlich nicht ausgeschlossen!

Samstag, 20. Februar 2010

Xin cháo Vietnam

Von Indien nach Vietnam (16.02. - 17.02.2010)

Am 16. Februar mussten wir bereits um 05:00 in der Früh aufstehen, da uns unser Taxi um 05:30 abholte, um uns zum 25km entfernten Flughafen in Kochi zu bringen. Unser Flug nach Bangalore startete um 07:45 - wir hatten extra einen so zeitigen Flug genommen, da wir uns tagsunter noch Bangalore ein bißchen anschauen wollte, weiter nach Hanoi über Bangkok ging es erst um 0:30. Am Flughafen in Bangalore kamen wir um ca 09:30 an, und dort erfuhren wir erstmal folgendes: der Thai Airways Schalter bei dem wir unser Gepäck einschecken mussten macht immer erst um 21:00 auf, es gibt keine Gepäckaufbewahrung (also fuhren wir doch nicht in die Stadt), in die Abflugshalle dürfen wir erst rein, wenn der Thai Airways-Schalter auch geöffnet hat und wenn wir die Ankunftshalle erst einmal verlassen haben, dürfen wir mit unserem Gepäck auch nicht mehr rein. Also...

frühstückten wir erst einmal in der Ankunftshalle bis es uns aufgrund der Klimaanlage zu kalt wurde...

... und so setzten wir in ein Outdoor-Coffee Day in den Schatten (wo wir trotzdem aufpassen mussten keinen Sonnenbrand zu bekommen) und lasen ein paar Stunden...

... bis es dunkel wurde. Der Flughafen von Bangalore wurde erst im April 2008 eröffnet und ist sehr modern, aber auch klein (deshalb darf man anscheinend auch erst drei Stunden vor Abflug rein). Um 21:00 kamen wir dann aber schließlich doch noch zum Check-in rein und um 0:30 starteten wir Richtung Bangkok. Da dieser Flug nur 3,75 Stunden dauerte konnten wir im Flugzeug nicht all zu viel schlafen ...

... und nutzten noch die 2 Stunden Wartezeit in Bangkok. Um 09:20 am 17. Februar kamen wir schließlich in einem etwas kühlen Hanoi (ca 13 Grad) an. Im Vergleich zu Indien wirkt Vietnam auf uns sehr sauber und modern. Auf den Straßen sieht man weniger arme Menschen, insgesamt wirkt Vietnam fortschrittlicher.

Hanoi (17.02.-20.02.2010)

In Hanoi wohnten wir in der Altstadt, in der es viele alte Häuser und sehr nette Cafés gibt - unser Favorit in Hanoi war das Moca Café. Unser Hotel - das Little Hanoi Hotel - hatte einen für uns verhältnismäßig hohen Standard. Das Zimmer war sehr geräumig, die Dusche gab viel und sehr heißes Wasser, wir hatten einen Fernseher uns einen DVD-Player (in der Hotellobby konnte man sich gefälschte Filme ausborgen) und außerdem auch W-Lan.
Obwohl wir von der Anreise sehr müde waren, gingen wir noch zu Mittag zum Hoan Kiem See. Er liegt mitten in der Altstadt und ist für Spaziergänge sehr beliebt. Der Winter in Hanoi ist dieses Jahr ziemlich kalt - an diese Temperaturen mussten wir uns nach dem tropischen Wetter in Südindien erst gewöhnen. Ziemlich bald wunderten wir uns darüber, dass die meisten Geschäfte geschlossen hatten, und dass auf den Straßen kein Verkehrschaos herrschte. Da uns die Menschen immer wieder ein "Happy New Year" wünschten, kombinierten wir, dass in Vietnam gerade das Neujahrsfest "Tet Nguyen Dan" (Fest des ersten Tages) gefeiert wurde. Das Fest wird auch einfach nur "Tet" (das Fest) genannt, da es das wichtigste und größte Fest des Landes ist, angeblich ist es so, als würden wir Weihnachten, Neujahr, Ostern und das amerikanische Thanksgiving gemeinsam feiern. Tet beinhaltet die Idee des universellen Friedens, den Beginn des neuen Jahres, die Wiedergeburt und gutes Essen.
Das Fest wird insgesamt eine Woche (dem 1.-7.ten Tag des 1. Mondmonats) gefeiert und ist meistens Ende Jänner/Anfang Februar. Offiziell haben die Menschen 3 Tage frei, nehmen sich meist aber länger Zeit. Uns fiel besonders auf, dass wirklich viele Restaurants und Geschäfte eine ganze Woche geschlossen hatten, aber auch in den Hotels zu dieser Zeit nur wenige Angestellte arbeiten. Am 1. Tag gibt es immer ein großes Feuerwerk - dieses Jahr war es am 13.2., da waren wir leider noch nicht im Land. 2010 ist in Vietnam übrigens das Jahr des Tigers. Pech am ersten Tag des Jahres bedeutet Pech im ganzen Jahr. Die Vietnamesen vermeiden daher zu streiten, etwas kaputt zu machen oder zu schimpfen. Das neue Jahr stellt - wie eigentlich für uns auch - einen neuen Anfang dar.
Da jetzt auch viele Vietnamesen im Land unterwegs sind, war bei den verschiedenen Sehenswürdigkeiten ein großer Andrang. Der Literaturtempel z.B. soll normalerweise ein Ort der Ruhe sein, war jedoch so überfüllt dass wir kaum etwas sehen konnten. In den Tempeln und Pagoden wird eifrig für das Glück im neuen Jahr gebetet.

Nach unserem Spaziergang um den See haben wir dann erstmal drei Stunden geschlafen und anschließend sind wir nur noch für das Abendessen aus dem Hotel gegangen. Auch kulinarisch bedeutet Vietnam eine Umstellung - nachdem wir uns in Indien ausschließlich fleischlos ernährt haben, ist dies in Vietnam fast gar nicht möglich. Die Vietnamesen essen eigentlich zu fast jeder Mahlzeit Fleisch.


Nachdem wir die erste Nacht in Hanoi tief und fest geschlafen hatten, setzten wir unsere Sightseeing-Tour durch Hanoi fort. Wir starteten beim Literaturtempel Van Mieu, ursprünglich Ha Nois erste Universität. Die letzten Prüfungen fanden 1915 statt. Dann ging es weiter ins französische Viertel zum Opernhaus, der Außenhandelsbank, der Quan Su-Pagode (ein buddhistisches Heiligtum aus dem 15. Jahrhundert). Mittagessen gab es im Pho 24, einer vietnamesischen Fastfoodkette in der hauptsächlich die Suppe "Pho", serviert wird. Wir sind dafür, dass die Kette auch in Wien ein paar Filialen aufmachen sollte,...


An unserem zweiten ganzen Tag in Hanoi stand folgendes am Programm:
Die Einsäulen-Pagode Chua Mot Cot, das wichtigste Wahrzeichen der Stadt, ein Heiligtum aus dem 11. Jahrhundert aus der Zeit der busshistischen Ly-Dynastie. Das Ho-Chi-Minh Museum und das Ho-Chi-Minh Mausoleum besichtigten wir nur von außen, da beide nicht geöffnet waren. Und außerdem noch die Tran Quoc Pagode (älteste bekannte buddhistische Pagode des Landes), Quan Thanh Pagode, Pho Giac Pagode, Lenin Denkmal, Hanoi Tower und der botanische Garten.









Für den 20.02. am Abend hatten wir auch schon wieder unsere Weiterreise nach Hue gebucht - eigentlich wollten wir mit dem Nachtzug im Schlafwagen fahren, aufgrund der Feiertage bekamen wir allerdings kein Ticket mehr. Die nette Damen im Reisebüro überzeugte uns, mit einem Sleeper-Bus der auch mit einer Toilette ausgestattet ist zu fahren. Die Bilder waren auch wirklich sehr vielversprechend. Als wir dann gestern Abend zu unserem Bus gebracht wurden, erlebten wir eine böse Überraschung (obwohl ein bisschen hatten wir es ja schon befürchtet, dass die Bilder zu schön um wahr zu sein gewesen waren). Der Bus war ziemlich alt, die Liegen sehr schmal und eng und auch die Toilette war nicht sehr einladend - da wir auch noch die letzten im Bus waren ergatterten wir beide die zwei schlechtesten Liegen im ganzen Bus. Naja, wir haben es irgendwie überstanden und sind gut in Hue angekommen - für die Rückreise nach Hanoi haben wir unsere Bahntickets aber schon in der Tasche :-) - den Sleeper-Bus können wir niemanden empfehlen!

Montag, 15. Februar 2010

Alapphuza (Alleppey), Backwaters und Kochi (Fort Cochin)

Alapphuza (08.02.2010)

Nach Alapphuza fuhren wir mit einem Regionalzug, der Zug war ziemlich voll und da wir nur zwei Stunden fahren mussten suchten wir uns einem Platz zwischen zwei Wagons und setzten uns abwechselnd auf unser Gepaeck. Am Nachmittag spazierten wir durch die Kleinstadt, eigentlich auf der Suche nach einem guten Backwater-Tour-Angebot, buchten die Tour aber dann doch in unserem Guesthouse. Im Gowri Guesthouse, welches im Lonely Planet sehr empfohlen wird, wohnten wir im bis jetzt schlechtesten Zimmer. Das Bett war von Termiten angenagt, es gab jede Menge Mosquitos und einen ziemlich eigenartigen Privat-Zoo. Die Angestellten behaupteten, dass hier Tiere die verletzt sind wieder aufgepeppelt werden, aber das war wohl eines der vielen Maerchen die dort erzaehlt wurden,... Bei der Morgen-Toilette wurden wir von einer Riesen-Kakerlake ueberrascht und waren froh, dass wir an diesem Platz nur eine Nacht verbringen mussten.mit dem Zug nach Alapphuza

Backwater-Tour (09.02. - 10.02.2010)


Unsere Backwater-Tour startete um 12:30, nachdem wir das erste Boot das uns gezeigt wurde abgelehnt hatten, da es genauso wie unsere Zimmer aus der vorherigen Nacht ausgesehen hatte. Die Tour dauerte 22 Stunden und war sehr gemuetlich, aber auch wenig spektakulaer. Die Crew an Board war sehr nett und das Essen wirklich gut. In der Frueh standen Alexandre, Saschi und ich zeitig auf, um den Sonnenaufgang zu bewundern. Alex wollte lieber ausschlafen ;-). Saschi und Alexandre berichteten uns von Ihren Uebernachtunggaesten - anscheinend hatten sich Ratten oder hoffentlich doch Maeuse an Board eingerichtet. Schliesslich entdeckten auch wir ein paar verdaechtige schwarze Bemmerln in unserem Zimmer - igitt, igitt! Zum Glueck hatten Alex und ich gleich als wir am Abend ins Zimmer gekommen waren den Ventilator aufgedreht und da dieser einen unbeschreiblichen Laerm machte sogleich unsere Ohren mit Ohropax zugestoepselt und von unseren Zimmergenossen nichts mitbekommen. Wir konnten tief und fest schlafen.





Bilder aus Alapphuza









Kochi (10.02.-16.02.2010)
Um 9:30 am naechsten Tag legten wir wieder am Kanal in Alapphuza an, um dann gleich weiter nach Kochi, einer Stadt ca 40 km noerdlich von Alapphuza zu fahren. Nach den vielen Haustieren die wir in den vergangenen zwei Naechten gehabt hatten, waren wir vier uns einig, dass unsere naechste Unterkunft genau inspiziert werden muss. Wir fanden zwei nette Zimmer in dem Homestay (das sind private Unterkuenfte) Spice Holiday im Bezirk Fort Cochin. Fort Cochin ist die wohl europaeistische Stadt die wir in Indien gesehen haben. Die Stadt wurde von den Portugiesen und den Hollaendern stark gepraegt. Hier gibt es wenige Kuehe auf den Strassen, wenn man sich aber etwas abseits von den Touristenwegen bewegt trifft man auf jede Menge Ziegen.

Am ersten Abend in Fort Chochin probierten Saschi und ich erstmal eine Ayurveda-Massage aus. Es war etwas ungewohnt da 1. sehr oelig und 2. ganz Koerper (Ayurveda Massagen werden, wenn korrekt ausgefuehrt nur gleichgeschlechtlich durchgefuehrt). Zu Beginn, als meine Arme mit einer zwickenden Massagetechnik bearbeitet wurden war die Massage etwas schmerzhaft, mit der Zeit wurde es dann aber doch entspannend - nur am naechsten Tag hatte ich einige blaue Flecken auf meinen Armen - einmal hat mir dann irgendwie gereicht.
Am naechsten Tag, war es dann soweit Alex und ich mussten unsere Weiterreise organisieren. Eigentlich wollten wir ja noch weiter, ueber die Western Ghats nach Mysore, da wir aber zu diesem Zeitpunkt etwas reisefaul waren und wir nur die Moeglichkeit hatten mit einem oeffentlichen Bus 10h zu fahren, beschlossen wir laenger in Kochi zu bleiben und erst am Dienstag in der Frueh mit der Airline Kingfisher zu unserem Anschlussflug nach Vietnam in Bengaluru zu fliegen. Wir werden dann einen ganzen Tag noch in Bengaluru verbringen.

Zu besichtigen gab es hier in Kochi einen einfachen Jain-Tempel, den Dutch Palace mit seinen gut erhaltenen hinduistischen Wandmalereien (urspruenglich: Mattancherry Palace von den Portugiesen 1555 erbaut und 1663 von den Niederlaendern renoviert) und das juedische Viertel - eine geschaeftige Gegend in der Naehe des Hafens. Urspruenglich das Zentrum des Gewuerzhandels, heute ueberwiegen jedoch Antiquitaetenhaendler und Souvenirshops.







Einmal kamen wir auch bei einem Tempelfest mit einer Elefantenprozession vorbei. Wir sahen einen bunt geschmueckten Elefanten auf dem drei Maenner sassen und vor dem eine Gruppe von Maennern laut Musik spielten. In den hinduistischen Entstehungsmythen ist der Elefant der Erhalter des Universums und die Grundlage des Lebens. Die elefantenkoepfige Gottheit Ganesha verheisst Glueck und soll Hindernisse aus dem Weg raeumen. Objektiv betrachtet wird der Elefant in Indien heutzutage gleichermassen verehrt und ausgebeutet. Dressierte und gezaehmte Elefanten werden bei religioesen Zeremonien und der Abholzung eingesetzt. Die Bauern am Land fuerchten die unberechenbaren Kraefte der freilebenden Elefanten.

Da wir ja jetzt schon so lange im schoenen Fort Cochin sind, haben wir hier natuerlich auch ein Stammkaffe, das Kashi Art Kaffe zu dem eine moderne Kunstgalerie gehoert. Hier gibt es fuer etwas curry-uebersaettigte Traveller ganz tolle Kaesesandwichs, super Kaffee-Latte und Iced Coffee und fuer den Sonntag-Nachmittag auch ein gutes Stueck Kuchen :). Wir gehen aber auch gerne in das dazugehoerige Savour Restaurant in dem traditionelle keralische Kueche serviert wird.

Ansonsten fuehlen sich die letzten Tage hier in Indien so an, wie die letzten Tage einer normalen dreiwoechigen Reise. Wir haben nicht mehr ganz so viele Plaene, sitzen viel im Kaffeehaus, schauen in den Geschaeften nach Souvenirs und lassen Indien langsam ausklingen. Anders ist diesmal das wir unsere Souvenirs mit der Post nach Hause schicken und mit unseren Gedanken viel weniger in Wien sondern hauptsaechlich in Suedostasien sind.

Heute Nachmittag werden wir noch in eine keralische Kampfsport-Auffuehrung (Kalarippayat) gehen und dann heisst es wieder Rucksack packen fuer die Weiterreise - nun wieder zu zweit - nach Vietnam.