Mittwoch, 24. März 2010

Entspannen auf Ko Chang

Ko Chang, 19.03.-23.03.2010

Nach drei Tagen herummaschieren in Bangkok fuhren wir auf die Insel Ko Chang - sie ist ungefähr 300km von Bangkok entfernt und liegt eigentlich so gut wie auf dem Weg nach Kambodscha. Auf dem Bild oben könnt Ihr sehen was wir dort so den ganzen Tag gemacht haben: nämlich nicht viel außer lesen und in der Sonne liegen :-). Zunächst waren wir von den Stränden und der Umgebung noch etwas enttäuscht, aber am zweiten Tag entdeckten wir den Khlong Prao Beach und das Restaurant bei den Tiger Huts für uns (obwohl der Strand überall als Familienstrand angeführt war, waren dort kaum Menschen, der Sandstrand war ein weißer Traum und das Wasser zwar etwas warm (sogar für Alex) aber dafür wunderschön türkis) - wir haben uns gut erholt, die Zeit ist wie im Flug vergangen!

Nach drei Tagen Faulenzen haben wir uns auch schon wieder von Thailand verabschiedet und sind mit dem Bus nach Siem Reap in Kambodscha gefahren. Die Fahrt war zwar bequem (dank neuer Straße die erst vor fünf Monaten eröffnet wurde), aber mit langen Wartezeiten verbunden - insgesamt haben wir über 12h gebraucht. Siem Reap ist ungefähr 7km von der berühmten Tempelanlage Angkor entfernt, die wir die nächsten zwei Tage erkunden werden. Für uns bedeutet die Ankunft in Kambodscha auch, dass sich unser Südostasien-Aufenthalt schön langsam dem Ende zu neigt :-(. Ende der Woche fahren wir bereits wieder nach Saigon (Ho Chi Minh City) - von dort geht es dann schon kurze Zeit später weiter nach Singapur und in etwas weniger als zehn Tagen sind wir bereits in Australien. Wie werden die Zeit die uns hier noch verbleibt in vollen Zügen genießen, freuen uns aber schon jetzt darüber, dass wir nur noch zwei Busfahrten vor uns haben und werden dass dann gebührend feiern! - dank Camper sind wir in Australien unabhängig und brauchen erstmal auch keine Zimmer mehr suchen :-).

Samstag, 20. März 2010

Bangkok

16.03. - 19.03.2010
Im Moment kommen wir viel herum, da können wir es selber kaum fassen: waren wir doch gerade erst durch den noch etwas unterentwickelterenn Norden Laos gekämpft und stehen plötzlich schon auf dem höchsten Gebäude Bangkok`s (bzw. Thailands) dem Baiyoke II Tower und staunen wie riesig groß diese moderne, bunte und schnelle Metropole ist.
Am 16.03. sind wir um halb acht in der Früh mit dem Nachtzug in Bangkok angekommen. Die Thailändischen Nachtzüge haben uns bis jetzt am besten gefallen. Die Betten sind sehr breit und wir hatten viel Platz. Da es in Bangkok ein Überangebot an teureren Unterkünften gibt, kann man sehr günstig sehr gut wohnen - und das haben wir gemacht. Wir hatten eine Junior Suite in einer sehr guten Gegend (Sukhumvit Road) mit Swimmingpool und haben das sehr genossen.
Bangkok besichtigt man am besten mit dem Taxi - das kommt auf jeden Fall billiger als mit dem Tuc Tuc und ist bequemer als die Sky Train - man muss nur darauf bestehen dass der Taxi-Fahrer auch den Taxometer einschaltet. Nichts desto trotz sind wir trotzdem viel zu Fuß gegangen und haben vor allem die Hauptsehenswürdigkeiten besucht.
Prinzipiell müssen wir ja immer wenn wir an einem neuen Ort ankommen erst einmal unsere Weiterreise organisieren und planen. So auch in Bangkok - da wir noch unser Visa für Kambodscha brauchten machten wir uns erst mal auf den Weg zu kambodschanischen Botschaft. Und auch hier versuchte uns gleich wieder jemand davon zu überzeugen dass die kambodschanische Botschaft aufgrund der Proteste geschlossen hat und wir das Visum unbedingt in einem Reisebüro besorgen müssen und eine Empfehlung für ein Reisebüro hatte er natürlich auch gleich parat ;-). Aber wir lassen uns ja nicht mehr beirren und suchten die Botschaft weiter und bekamen ohne Probleme innerhalb von 20 Minuten unser Visum.
Ansonsten waren wir natürlich beim Königspalast, dem Wat Pho (einem der wichtigsten Tempel des Landes mit einem riesigen liegenden Buddha), dem Wat Arun (dem Tempel der Morgenröte), in Chinatown, in den Einkaufszentren am Siam Square und natürlich in der Khaosan Road, wo wir uns mit einer Menge an neuen T-Shirts eingedeckt haben :-).

Die drei Tage in Bangkok haben uns gut gefallen, eine coole Stadt in die wir gerne noch einmal kommen würden - wir hätten es auch noch länger ausgehalten, aber am Freitag in der Früh ging es weiter nach Ko Chang. Eine Insel die ungefähr 300km von Bangkok entfernt ist. Hier verbringen wir jetzt ein verlängertes Wochenende am Strand schwimmen und ein bisschen spazieren. Fotos gibt es beim nächsten Mal!

Montag, 15. März 2010

Luang Prabang, Vang Vieng und Vientiane

Nong Kiao, 08.03.2010

Unsere zweite Bootfahrt von Nong Kiao nach Luang Prabang dauerte insgesamt 7 Stunden. Diesmal war es keine Schwierigkeit genügend Leute für ein Boot zusammen zu bekommen, auf der Anmeldeliste beim Ticketschalter hatten sich bereits am Vortag 21 Personen angemeldet. Da wir die Befürchtung hatten, dass es mit 20 anderen auf einem Boot ziemlich eng und unbequem werden würde, versuchten wir den Betreiber der Boote zu überzeugen zwei Boote aufs Wasser zu schicken - aber wir hatten keine Chance, der Gewinn den er mit nur einem Boot machen konnte war einfach größer. Das Boot, dass wir dann nach fast einer Stunde Verhandlung bestiegen, war aber größer als das vom Vortag, es war zwar noch immer eng, aber nicht so schlimm wie wir befürchtet hatten. Mit dabei waren wieder Lina und Tom mit denen wir dann auch gleich die nächsten vier Tage in Luang Prabang verbrachten. Die Bootfahrt war diesmal etwas aufregender als beim ersten Mal, da der Nam Ou nun schon weniger Wasser hatte und wir manchmal befürchten mussten stecken zu bleiben. Einmal mussten auch einige von uns das Boot verlassen um uns anzuschieben und ein anderes Mal wurden wir ein paar km über Land in einem Tuc Tuc befördert. Auch der Motor zickte von Zeit zu Zeit und in manchen von uns kamen schon Erinnerungen an die TV-Serie "Lost" auf, aber pünktlich bei Einbruch der Dunkelheit und komplett erledigt, da wir nun schon eine ganze Woche durchgehend unterwegs gewesen waren, kamen wir in Luang Prabang an. Auch Luang Prabang gehört zum Unesco Weltkulturerbe - es ist die einzige vollständig erhaltene Tempelstadt der Region, wird von vielen Touristen besucht und ist auch entsprechend teuer. Nachdem wir vier zwei nette Zimmer gefunden hatten, gingen wir "Sindat", Fondue auf laotisch essen. Hierfür gart man Seafood, Gemüse und Glasnudeln in einer (sehr) würzigen Brühe und ißt dazu sticky rice.


Alex beim Anschieben in diesem Boot haben wir es uns sieben Stunden gemütlich gemacht
Luang Prabang, 09.03.-11.03.2010
Wir waren uns einig, dass wir in Luang Prabang erstmal vier Nächte am Stück bleiben wollen. Nach der ersten Nacht in Luang Prabang gingen wir erstmal gemütlich Frühstücken um anschließend Pläne für die nächsten Tage zu schmieden. Zunächst fühlten wir uns ein bisschen als ob wir wieder in der Zivilisation angekommen wären - es gab wieder Strom und warmes Wasser ohne Unterbrechung und in fast jedem Café WiFi, aber noch immer kein Handynetz. Irgendwie hatten wir aber auch das Gefühl, dass diese Stadt mit den vielen schicken Restaurants (oder besser Kleinstadt, Luang Prabang hat ungefähr 30.000 Einwohner) auch überall anders auf der Welt sein könnte. Da Luang Prabang eine Tempelstadt ist sieht man tagsunter viele Mönche durch die Straßen laufen und es gibt jede Menge Tempel zu besichtigen. Frühmorgens kann man den Bettelmönchen dabei zusehen wie sie durch die Straßen ziehen um von der Bevölkerung, die am Straßenrand sitzt, Reisspenden entgegen zu nehmen. Alex und Tom schafften es sogar am zweiten Tag diese Zeremonie zu beobachten und im Anschluss über den Hafenmarkt zu spazieren und lokale Spezialitäten wie Bambusratten und Schlangen die, nur in den frühen Morgenstunden gehandelt werden, zu bewundern. (ich war zwar so früh auf, fühlte mich aber an dem Tag nicht fit genug, um mitzugehen) - Touristen können an der Morgen-Zeremonie der Bettelmönche entweder teilnehmen in dem sie sich auch Reis am Markt besorgen und diesen dann verteilen, ansonsten wird es gern gesehen, wenn sie das Geschehen aus dem Hintergrund beobachten. Leider halten sich aber nicht alle daran und lassen sich nicht davon abhalten die Mönche aus nächster Nähe zu fotografieren.
Nach einem gemeinsamen Frühstück in einem Restaurant das sich in einem alten Kolinialhaus befand stiegen wir gestärkt die 329 Stufen zum goldenen That and der Spitze des Phou Si auf. Von dort sah man sehr schön, dass sich das Zentrums Luang Prabangs auf einer sehr grünen Halbinsel die von den Flüssen Nam Khan und Mekong umgeben ist, befindet. Später gingen wir noch zum Vat Xieng Thong, dem ältesten Tempel (16. Jh.) der Stadt.
Ansonsten mussten wir schön langsam wieder unseren Blog updaten und unsere Weiterreise organisieren. D.h. wir brauchten ein Busticket nach Vang Vieng und ein Bus-/Zugticket von Vientiane nach Bangkok. Abends aßen wir auf dem Nachtmarkt und spazierten des öfteren über dem Hmong Markt auf dem man diverse Souvenirs kaufen kann.
Kloster beim Vat Xieng Thong
Eigentlich war es in Luang Prabang die ganze Zeit sehr heiß gewesen, nur am letzten Tag an dem wir einen Ausflug zu dem Tad Kuang Xi Wasserfall und den Pak-Ou-Höhlen geplant hatten, schlug das Wetter für einen Tag um. Da wir schon früh gestartet und daher noch recht verschlafen waren, hatten wir das nicht so ganz mitbekommen und hatten leider viel zu wenig Kleidung an und mit. Auf dem offenen Tuc Tuc mit dem wir insgesamt vier Stunden fahren mussten wurde es uns dann auch bald ziemlich kalt.
Nach einer Stunde Fahrt kamen wir beim Tad Kuang Xi Wasserfall, der ungefähr 30 Meter hoch ist, an. Beim Aufstieg wurde uns zwar bald wieder wärmer, aber die wunderschönen Badepoole die es gab, bewunderteten wir nur von draußen. Um zu den Höhlen zu gelangen mussten wir die doppelte Strecke zurück fahren und den Mekong mit einem Boot überqueren. Die Höhlen waren relativ klein, im Inneren sind unzählige Buddhas in allen erdenklichen Größen aufgestellt.
Durchgefrohren kamen wir am frühen Abend wieder zurück in die Stadt und nach einer heißen Dusche und einem gemeinsamen Abendessen in einem indischen Restaurant (wir waren wieder bereit dazu :-)) mussten wir uns von Lina und Tom verabschieden - die beiden wollten am nächsten Tag direkt nach Vientaine weiterfahren und wir hatten ja noch einen Zwischenstopp in Vang Vieng eingeplant.
Vang Vieng, 11.03.-13.03.2010
Ungefähr sechs Stunden fuhren wir mit einem VIP Express Bus (das nennt man wohl Marketing ;-)) von Luang Prabang nach Vang Vieng. Da wir wieder durch wunderschöne Berglandschaften fuhren, konnte unser Express Bus teilweise nur 20-30km/h fahren. Vang Vieng ist in Laos wohl so etwas wie Mallorca in Spanien - eine Partymeile. Der Ort ist auf der einen Seite bekannt für's Tuben - hierfür fährt man auf einem LKW-Schlauch den Fluss herunter, kommt dabei an einigen Bars vorbei, zu denen man sich mit einer Liane ans Ufer schwingt um dann Shots zu trinken. So eine Tubing-Tour startet gegen 10 Uhr am Vormittag und dauert bis ca 18 Uhr. Abends ist der Ort dann von mehr oder weniger betrunkenen Leuten bevölkert, die sich dann in den unzähligen TV-Restaurant von alten "Friends" oder "Simpsons"-TV-Staffeln berieseln lassen. Auf der anderen Seite ist die Umgebung von Vang Vieng sehr schön - man kann ziemlich viel unternehmen: radfahren, Höhlen erkunden, wandern und in den vielen Badepools der umliegenden Flüsse baden. Wir haben das Tuben ausgelassen :-), besuchten die Höhle Tham Pou Kham (Goldkrabbe) und gingen in einem erfrischendem türkisfarbenen Pool baden.
liegende Buddhastatue im Tham Pou Kham
Jippieh!
Vientiane, 13.03.-15.03.2010
Mit einem Minibus ging es weiter in die Hauptstadt von Laos - die kleinste Haupstadt Asiens hat ungefähr 400.000 Einwohner und ist sehr überschaubar. Im Zentrum gibt es eigentlich nur zwei etwas größere Straßen auf denen sich wohl fast alles abspielt. Viel zu besichtigen gab es eigentlich nicht, aber da ich mich am letzten Tag in Luang Prabang ziemlich verkühlt hatte, kam uns (oder eher mir) das entgegen. Wir gingen es, auch aufgrund der Hitze, sehr gemütlich an und verbrachten relativ viel Zeit in unserem (klimatisiertem) Zimmer.
Da wir in den Nachrichten gehört hatten, dass in Bangkok für den 14.03. eine große Demonstration gegen die Regierung angkündigt war, verfolgten wir immer wieder die Nachrichten. Nachdem am Sonntag aber nur noch von einigen 10.000 Demonstranten die Rede war (ursprünglich wurde von einer Million Demonstranten ausgegangen) konnten wir uns schon mal auf unsere Weiterreise mit dem Nachtzug nach Bangkok vorbereiten.

Dienstag, 9. März 2010

Eine abenteuerliche Reise von Vietnam nach Laos

Von Sa Pa (Vie) nach Dien Bien Phu (Vie), 03.03.2010
Da die Straße von Sa Pa nach Dien Bien Phu über den höchsten Pass Vietnams (ca 1900m) führt und zum größten Teil in einem sehr schlechten Zustand ist, hatten wir uns für diese Teilstrecke einen Fahrer und einen Landcruiser organisiert. Die Straße war eigentlich in einem noch schlechteren Zustand als wir uns vorgestellt hatten - wir fuhren acht Stunden auf Schotterstraßen und Sandpisten. Um ca 16 Uhr kamen wir schließlich in Dien Bien Phu an - die Stadt ist eine klassische Transitstadt die überhaupt keinen Charme aufzuweisen hat. Es gibt nur eine handvoll Hotels und Guesthäuser und die sind in einem ziemlich schlechten Zustand, da man eigentlich keine andere Wahl hat als dort zu übernachten. Nach dem wir schon fast alle Zimmer in der Stadt besichtigt hatten, entschieden wir uns für das billigste Guesthouse, da es eigentlich keinen Unterschied machte. Auch in Hinblick auf Restaurants hat die Stadt nicht viel zu bieten, außer Straßenküchen in denen man nicht so genau weiß was man bekommt (immerhin ist Hund die lokale Spezialität) haben wir eigentlich nichts gefunden. Historisch hat die Stadt allerdings eine große Bedeutung: hier fand die französische Kolonialherrschaft ihr Ende. Am frühen Abend teilten wir unserem Reisebüro noch mit in welchem Hotel wir abgestiegen waren und es wurde uns versichert, dass wir am nächsten morgen an der Rezeption abgeholt werden. Aufgrund des nicht ganz so netten Zimmers und anscheinend einer kleinen Vorahnung was unseren Pick-up-Service betraf hatten wir eine eher kurze und unruhige Nacht. Am nächsten morgen standen wir pünktlich um 5:30 vor unserem Hotel und warteten angespannt auf unseren Bus, der einfach nicht kommen wollte. Zunächst machten wir uns nicht solche Gedanken, da diese Busse ja meistens nicht so pünktlich sind, aber wir wunderten uns dann schon warum bei den anderen Guesthouses niemand stand. Um 6:00 schauten wir schließlich zum Busbahnhof und mussten feststellen, dass unser Bus bereits pünktlich um 5:30 die Stadt verlasssen hatte - wir hätten zum Busbahnhof kommen sollen! Da wir uns in Dien Bien Phu überhaupt nicht wohlgefühlt hatten überlegten wir verzweifelt und etwas übermüdet was wir denn nun machen sollen. Einige Taxi- und Mopedfahrer boten uns an uns zur Grenze zu fahren, unsere Weiterfahrt müssten wir dann von Laos organisieren. Wir wussten eigentlich nur, dass die Straße nach der Grenze auch wieder in einem sehr schlechten Zustand sein soll und das der Grenzübergang mitten in den Bergen ist. Der nächste Ort in den man übernachten kann in 40km von der Grenze entfernt - und das ist in dieser Gegend des Landes sehr weit und zu Fuss auch nicht zu bewältigen. Die einzige Möglichkeit wäre unserer Meinung nach Autostopp gewesen. Widerwillig freuten wir uns mit dem Gedanken an, noch eine Nacht in der Stadt zu bleiben. Als wir dann um 9:00 unser Busticket für den nächsten Tag abholen wollten, wurden wir jedoch wieder mit einer schlechten Nachricht überrascht: Der Bus der am nächsten Tag nach Laos fahren sollte war kaputt und wir hätten nur noch ein Ticket für den übernächsten Tag bekommen. Da die Ticket-Verkäuferin sehr freundlich war und auch gut Englisch sprac, liesen wir uns von ihr nur kurz versichern, dass man auch auf eigene Faust über die Grenze kommt und stiegen ins nächste Taxi Richtung vietnamesischer Grenze. Die zusätzlichen Kosten waren uns zu diesem Zeitpunkt schon egal, noch zwei Tage in Dien Bien Phu waren für uns unvorstellbar! Im Taxi überlegten wir beide still und unabhängig voneinander, welche Stücke aus unserem Rucksack wir zurücklassen könnten um den Weg in die erste laotische Ortschaft auch zu Fuss bewältigen zu können.
Die Grenzbeamten an der vietnamesischen Grenze waren im großen und ganzen sehr freundlich, als wir beunruhigt feststellten, das weit und breit kein Taxi zu sehen war boten sie uns an, dass wir mit zwei Mopedfahrern (wohl gute Freunde von den Beamten) und 10$ pro Person zur laotischen Grenze gebracht werden können - diese ist nämlich auch noch einmal 10km von der vietnamesischen Grenze entfernt. Gesagt getan, mit unseren Rucksäcken auf den Schultern bestiegen wir die Mopeds und fuhren mal wieder über eine ungefestigte Straße Richtung Laos. An der laotischen Grenze sah es eigentlich nicht anders aus - die noch freundlicheren Grenzbeamten wunderten sich zunächst warum wir nicht mit den Bus gekommen waren, testeten uns mittels Fieberthermometer auf den H1N1-Virus und verkauften uns dann unser Visum für Laos. Zum Glück kam dann auch gleich das Angebot von zwei jungen Mopedfahrern ins 40km entfernte Muang Mai gebracht zu werden. Die Vorstellung noch zwei Stunden mit dem Rucksack auf den Schultern auf einem Moped über kurvenreiche und bergige Schotterstraßen und Sandpisten zu fahren war zwar nicht überwältigend, aber hatten wir eine andere Wahl? -Nein. Mit 25$ pro Person waren wir dabei und schon ging es los! Witzigerweise überholten wir schon nach wenigen Kilometern den Bus, den wir früh morgens verpasst hatten - ein LKW war auf der Straße hängengeblieben und der Bus kam nicht mehr weiter. So gesehen hatten wir es besser getroffen als die anderen, die seit Stunden in der Hitze warten mussten. Die Fahrt war aber sehr anstrengend, schon nach einer Stunde spürten wir jeden einzelnen Knochen und wir waren sehr erleichtert als wir heil in Muang Mai ankamen. - unsere Mopedfahrer waren aber wirklich top und hatten gut auf uns aufgepasst!
Muang Mai, 04.03.-05.03.2010
In Muang Mai wurden wir in das Guesthouse einer sympathischen aber sehr zurückhaltenden Familie - wir hatten das Gefühl, das in diesem Ort noch nicht sehr viele westliche Touristen übernachtet hatten. Aufgrund von Verständigungsproblemen aßen wir sowohl zu Mittag als auch am Abend Nudelsuppe, Strom gab es nur von 18:00 - 21:00, die Dusche war ein Kübel mit einem kleinen Schafferl und eiskaltem Wasser (das aber wieder unsere Lebensgeister weckte), aber das Zimmer war supersauber und obwohl das Bett steinhart war freuten wir uns schon auf die lange Nacht in der wir uns endlich etwas ausschlafen konnten. Wir verbrachten einen wirklich schönen Nachmittag im noch sehr urprünglichen Laos und konnten vom etwas windschiefen Restaurant das ganze Dorf bei diversen Tätigkeiten am Fluss beobachten (spielen, Wäsche waschen, Auto oder Moped waschen und natürlich Körperhygiene).


das Restaurant unseres Guesthouse
Muang Mai - Muang Khoua, 05.03.-06.03.2010
Am nächsten Morgen sollte der öffentliche Bus zwischen 08:30 und 09:00 von Muang Mai nach Muang Khoua fahren - wir hatten noch immer nicht gelernt, dass es am besten ist zum Busbahnhof zu gehen und vertrauten den Leuten aus unserem Guesthouse, als die meinten wir sollen im Restaurant warten, da der Bus hier ja sowieso vorbei fährt und die Abfahrtszeit immer wieder variiert. Dieser Mini-Bus hollte uns zwar wirklich ab, jedoch war er bereits so voll, dass wir uns am Gang auf unsere Rucksäcke setzten mussten. Mit leerem Magen und noch immer nicht ganz ausgeschlafen machten wir es uns am Boden bequem, mussten aber feststellen, dass der vollkommen überladene Bus noch immer Passagiere am Straßenrand einsammelte. Und schon nach wenigen Kilometern kam der nächste Schock - eine Straßensperre, die Weiterfahrt war erst in 1,5 Stunden wieder möglich. Wir stiegen also erstmal alle aus dem Bus aus, Schatten gabe es weit und breit keinen und verwundert fragten wir uns wo den überhaupt die Straße sein soll, auf der wir später weiterfahren würden,...
unser vertrauenserweckende Bus ;-)
Und wo ist die Straße nach Muang Khoua?
Noch einer weitere Straßensperre und eine halbe Stunde zusätzlicher Wartezeit später ging es mit lauter laotischer Pop(?)-Musik weiter über die staubigen Straßen. Wir hatten das Gefühl, noch schmutziger als auf dem Moped zu sein. Zu uns gesellten sich noch ein paar Reissäcke und Fahrgäste, wir versuchten es mit Humor zu nehmen und waren ganz froh nicht all zu gut aus den Fenster sehen zu können - die Abgründe waren doch relativ nah und unser Vertrauen in den Bus nicht sehr groß. Der Busfahrer hat seine Sache aber gut gemacht und wir kamen gegen 15:00 hei in Muang Khoua an.
schaut ja eigentlich ganz gemütlich aus,...
Muang Khoua ist ein nicht viel größerer Ort als Muang Mai, da aber fast alle Traveler vor oder nach dem Grenzübergang hier ihren ersten Stopp machen, sind die Guesthouses schon mehr auf Touristen eingestellt. Strom und Toilettenspülung gab es hier zwar auch nicht, dafür aber warmes Wasser. Mit Internet oder einem Handynetz braucht man jedoch nicht rechnen. Glücklicherweise gab es hier aber eine Bank die unsere € einwechselte. Um die Bustickets kaufen zu können hatten wir nämlich schon 10€ zu einem unglaublich schlechten Kurs in unserem Guesthouse wechseln müssen. Prinzipiell empfiehlt es sich in den ländlichen Gebieten von Laos Dollar dabei zu haben - der Euro ist noch nicht ganz so bekannt.
In Muang Khoua herrschte große Aufregung da der amerikanische Botschafter erwartet wurde.
Am nächsten Tag wollten wir mit einem Boot weiter nach Nong Kiao - hierfür ist es aber notwendig, dass man mindestens zu zehnt ist - ansonsten wir die ganze Fahrt ziemlich teuer und da uns der Grenzübergan schon relativ viel gekostet hatte wollten wir uns nicht nocheinmal in Unkosten stürzen. Noch hatten wir bis auf einem Dänen der mit dem Fahrrad durch Südostasien unterwegs ist nicht viele andere Touristen gesehen und wir hofften, dass im Laufe des Abends noch ein paar ankommen würden. Da an diesem Tag aber eigentlich kein Bus aus Vietnam kommen sollte hatten wir nicht so große Hoffnung. Alex hatte von der Fahrt im Bus starke Kopfschmerzen und so zogen wir uns relativ früh in unser Zimmer zurück.
aufgefädelte Jugendliche die den Botschafter begrüßen sollten
Am nächsten Morgen machten wir uns um 7:30 auf den Weg zu den Booten - Fahrpreise und Boote müssen nämlich hart verhandelt werden. Der Däne vom Vortag war auch schon da und wollte samt Rad auch stromabwärts Richtung Süden. Wenig später gesellten sich noch Lina und Tom aus Hamburg zu uns und meinten, dass gestern Abend wohl doch noch einige Leute aus Vietnam angekommen sind (auch auf eigene Faust und noch viel erledigter als wir) und das die Chancen gut stünden, dass noch ein paar Leute mitfahren würden. Also begannen Alex und Tom schon mal mit den Verhandlungen. Wenn genügend Fahrgäste da sind (ab 10) gibt es nämlich einen fixen Preis pro Person, ansonsten muss man das Boot um 1.200.000 KIP chartern. Schließlich kamen aber noch eine Deutsche, eine Französin, zwei Amerikaner und ein Burgenländer der unbedingt mit seinem Moped mitfahren wollte. Nun waren wir zwar 10 Personen aber die Bootsfahrer wollten extra Geld für das Fahrrad und das Moped also mussten wir weiterverhandeln. Um ca 9:30 hatten wir es aber geschafft, wir zahlten insgesamt 1.200.000 KIP und konnten das eher kleine Boot beladen. Ich machte mir so meine Gedanken wie das Moped auf das Boot kommen sollte, aber ja in Asien lautet die Devise "everything is possible",...
Platzverteilung auf dem Boot
Nach fünf Stunden angenehmer Fahrt vorbei an spielenden Kindern, Büffelherden (wir haben zum ersten Mal weiße Büffel gesehen) und 1900m hohen Karstbergen und beeindruckenden Gebirgsformationen kamen wir in Nong Kiao an. Während der Fahrt hatten wir uns mit Lina und Tom so gut unterhalten, dass wir uns gleich gemeinsam auf Zimmersuche begaben und am Abend gemeinsam Essen gingen.

Sa Pa - im Norwesten Vietnams

Sa Pa, 01.03. - 02.03.2010
Die Zugfahrt von Hanoi nach Lao Cai (von dort ging es mit einem Mini-Bus weiter nach Sa Pa) war wesentlich angenehmer als unsere letzte Zugfahrt. Die Abteile sahen wirklich so aus wie auf den Bildern die man uns im Reisebüro gezeigt hatte - alles war sehr sauber und wir konnten richtig gut schlafen. Im Cat Cat View Hotel bekamen wir ein großes Zimmer und vom Gemeinschaftsbalkon und dem Dachrestaurant hatten wir einen guten Ausblick auf das Cat Cat Village und die umliegenden Berge.
In Sa Pa trifft man auf viele Frauen in Tracht aus den umliegenden Minderheiten-Dörfern. Sie kommen vor allem in die Stadt um das, von Ihnen hergestellte Kunsthandwerk, zu verkaufen. In dieser Gegend trifft man vor allem auf Frauen der Black Hmong`s und Red Dao`s.
Noch am Vormittag borgten wir uns ein Moped aus, um die umliegenden Dörfer (Ta Phin, Thac Bac und Cat Cat) und einen Wasserfall zu erkunden. Beim Abendessen tranken wir nach zwei Monaten unser erstes Glas (chilenischen) Rotwein - hervorragend hat er geschmeckt!
Am zweiten Tag in Sa Pa machten wir gemeinsam mit zwei Französinnen eine geführte Treckingtour in zwei Dörfer in denen die Minderheiten des Nordens ein ziemlich hartes Leben führen. Die 20jährige GiGi die selber aus einem der Dörfer kommt und sich selber Englisch beigebracht hat (sie sprach unglaublich gut) war unser aufgeweckter Guide der uns viel über das Leben im Dorf erzählen konnte. Da wir am Anfang nur die normale Straße entlang gingen rechneten wir schon mit einem eher gemütlichen Spaziergang, aber da hatten wir uns geirrt: schon bald ging es steil bergab und da wir das Tal durchqueren mussten auch wieder steil bergauf. Ziel waren die Dörfer Lao Chai und Ta Van. Aber die wunderschönen, zur Zeit durch die Trockenzeit braun gefärbten Reisterrassen und die gute Unterhaltung mit den Frauen aus den Dörfern waren die Anstrengung wert. Insgesamt ist Sa Pa schon ziemlich touristisch aber uns hat es trotzdem sehr gut gefallen.
Alex und Verkäuferinnen der Red Dao`s
Black Hmong Woman
Als wir am Abend an einem Reisebüro vorbei gingen, entdeckten wir, dass Busfahrten von Dien Bien Phu nach Laos angeboten werden und bekamen auch die Info, dass das Visum "upon arrival" kein Problem ist. Erleichtert kauften wir uns zwei Tickets, der Travel Agent versicherte uns, dass wir ihn von Dien Bien Phu einfach nur anrufen müssten um ihm zu sagen in welchem Hotel wir wohnen und dann würden wir am 4.3. um 5:30 in der Früh vom Bus abgeholt werden. Aber das ist eine andere Geschichte,...