Mittwoch, 9. Juni 2010

Californication und Fabulous Las Vegas

im US-Marine Stützpunkt San Diego trifft man auf zahlreiche Matrosen
Am 01. Juni sind wir gegen 14 Uhr in Amerika, Los Angelas und somit im letzten Land unserer Reise angekommen. Der Immigration-Prozess war etwas mühsam, da wir nach einem 10h langen Nachtlug ungefähr 1,5h warten durften bis wir unsere Fingerabdrücke "abgeben" mussten und ein sicher hübsches Passfoto von uns gemacht wurde. Für die erste Nacht hatten wir ein Zimmer in der Nähe der Autovermietung gebucht. Den ersten Nachmittag und Abend in den USA ruhten wir uns hauptsächlich aus und machten das ausständige Update unseres Blogs. In Los Angelas spürt man ganz deutlich die Nähe zur mexikanischen Grenze: überall bekommt man gutes mexikanisches Essen und sämtliche Infos sind auf englisch und spanisch angeschrieben. Bei den Bankomaten kann man sogar aus sechs Sprachen auswählen.
02.06.-05.06.2010, San Diego
Am nächsten Tag holten wir das schon von Wien aus gebuchte Wohnmobil gleich in der Früh ab. Im Vergleich zu unserem australischen Camper ist das Wohnmobil diesmal etwas größer und hat den Vorteil, dass das Bett oberhalb der Fahrerkabine ist, dh das alltägliche Bett her- und wieder wegräumen fällt diesmal weg :-). Im Vergleich zu den riesigen Camping-Reisebussen (es sind wirklich zu Häusern umgebaute Reisebusse) ist unser Wohnmobil aber wirklich winzig - so ein Auto fahren sonst nur andere Übersee-Touristen.
Wir haben beschlossen uns L.A. erst nach unserer Kalifornien-Rundreise anzuschauen und sind daher nach dem Auto-Pickup gleich nach San Diego weitergefahren. Nach zwei Monaten links-Verkehr (Australien und Samoa) mussten wir uns erst mal wieder an den rechts-Verkehr gewöhnen - nach dem Tanken bog Alex ausversehen gleich mal in die linke Spur ab (glücklicherweise war es eine recht unbefahrene Straße), aber auch beim über-die-Straße gehen schauten wir immer wieder mal in die falsche Richtung. Autofahren ist hier sowieso ein bisschen etwas anderes, auf den Highways rund um die Ballungszentren gibt es meistens mindestens sechs Spuren in eine Richtung - da muss man schon aufpassen, dass man den Überblick nicht verliert. In San Diego bekamen wir erstmal einen kleinen Schock als wir 263$ für drei Nächte bezahlten - der Campingplatz war allerdings eher eine Ferienanlage als ein Campingplatz und leider ist zur Zeit Hochsaison. Das Übernachten in den Nationalparks ist zum Glück billiger und unsere zukünftigen Campingplätze hoffentlich auch. In San Diego angekommen machten wir erstmal einen Großeinkauf in einem ziemlich großem Supermarkt in dem man wirklich alles an Lebensmitteln bekommt was man sich nur vorstellen kann. Anschließend richteten wir uns in unserem zu Hause für die nächsten vier Wochen ein.
Am Mittwoch starteten wir am frühen Vormittag mit der San Diego Besichtigung und waren erstmal überrascht wie ausgestorben die Stadt war, mit der Zeit liesen sich aber immer mehr Menschen und Soldaten (San Diego ist Stützpunkt der US-Marine) blicken. Nach einem langen Spaziergang durch Downtown, dem Gaslamp District und Little Italy war es bereits Abend und wir fuhren zurück auf den Campingplatz. Den Donnerstag verbrachten wir in La Jolla, einem elganten (sprich teurem) Viertel am Strand und in der Old Town. In der Oldtown wurde 1769 von den Spaniern die erste Mission Kaliforniens gegründet - nach deren Auflassung liesen sich Soldaten am Fusse des Presidio Hills nieder, aus dieser Siedlung entstand San Diego. Heute ist die Oldtown ein historischer Park mit mehreren original erhalten Häusern.
Downtown
Old Town
05.06.-07.06.2010, Joshua Tree NP
Am Samstag fuhren wir weiter zum Joshua Tree NP - da wir nur ungefähr drei Stunden zu fahren hatten, mussten wir nicht all zu früh aufbrechen. An den extrem heißen Temperaturen merkten wir gleich, dass der NP in der Mojave Wüste ist - ähnlich heiß war es bisher sonst nur noch in Kambodscha. Die Landschaft ist hier einzigartig und da der Joshua Tree NP einer der ersten NP's war, ist sie auch noch in einem fast unberührtem Zustand. Joshua Bäume sind eigentlich eine Agavenart und schauen ein bisschen bizarr aus. Nachdem wir uns am Jumbo Rocks Campingplatz einen netten Stellplatz ausgesucht hatten (Schatten gab es hier allerdings keinen) hatten wir für den Nachmittag eigentlich keine großen Pläne mehr und waren umso überraschter als ein Mädel mit Flyern bei uns vorbeikam: von 16:00 bis 18:00 spielten an diesem Nachmittag drei Bands vor einem "ausgewähltem" Publikum ;-) (im Sommer gibt es aufgrund der Temperaturen nicht mehr viele Parkbesucher). Das Gratis-Open-Air Konzert liesen wir uns natürlich nicht entgehen - die Bands, der Sound und die Atmosphere waren "really amazing"!
Openair-Konzert bei den Jumbo Rocks
Nach einer heißen Nacht beschlossen wir aufgrund der Hitze auf eine größere Wanderung im NP zu verzichten und dafür mehrere kurze Trails zu gehen. Insgesamt waren wir von diesem Nationalpark sehr begeistert.
Joshua Tree
Barker Dam
07.06.-10.06.2010, Las Vegas
Unsere Route haben wir noch einmal geändert: nach dem Joshua Tree NP sind wir gleich nach Las Vegas gefahren. Den Grand Canyon werden wir auslassen und stattdessen zum Lake Tahoe im Norden Kaliforniens fahren.
in Las Vegas wird noch immer wie wild geheiratet
In Las Vegas angekommen packten wir erstmal eine kleine Tasche und verliesen unser Wohnmobil um für drei Nächte im "Golden Nugget Hotel" in Downtown bzw. "Vintage" Las Vegas einzuchecken. Das Zimmer ist für den Preis wahrer Luxus, aber man bezahlt ja auch im Casino ;-). Las Vegas ist bunt, schrill, laut und ein bisschen verrückt. Hier ist man plötzlich in einem etwas anderen Amerika - überall wird geraucht (man kann hier sogar noch Raucher-Zimmer buchen), getrunken, gefeiert und natürlich zu jeder Uhrzeit gespielt. Die Stadt hat 24h geöffnet.
Auch wir haben unser Glück versucht - leider konnten wir die Reisekasse nicht so auffüllen, dass wir noch ein paar Länder anhängen können. Für drei Tage war die Stadt ein echter Spass und ein krasser Kontrast zu allem was wir bisher gesehen haben (vor allem wenn wir an unsere Zeit in Rajasthan zurückdenken), unglaublich wie verschieden die Welt in der wir Leben ist.
New York-New York
Paris
in Venedig waren wir auch

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