Montag, 15. März 2010

Luang Prabang, Vang Vieng und Vientiane

Nong Kiao, 08.03.2010

Unsere zweite Bootfahrt von Nong Kiao nach Luang Prabang dauerte insgesamt 7 Stunden. Diesmal war es keine Schwierigkeit genügend Leute für ein Boot zusammen zu bekommen, auf der Anmeldeliste beim Ticketschalter hatten sich bereits am Vortag 21 Personen angemeldet. Da wir die Befürchtung hatten, dass es mit 20 anderen auf einem Boot ziemlich eng und unbequem werden würde, versuchten wir den Betreiber der Boote zu überzeugen zwei Boote aufs Wasser zu schicken - aber wir hatten keine Chance, der Gewinn den er mit nur einem Boot machen konnte war einfach größer. Das Boot, dass wir dann nach fast einer Stunde Verhandlung bestiegen, war aber größer als das vom Vortag, es war zwar noch immer eng, aber nicht so schlimm wie wir befürchtet hatten. Mit dabei waren wieder Lina und Tom mit denen wir dann auch gleich die nächsten vier Tage in Luang Prabang verbrachten. Die Bootfahrt war diesmal etwas aufregender als beim ersten Mal, da der Nam Ou nun schon weniger Wasser hatte und wir manchmal befürchten mussten stecken zu bleiben. Einmal mussten auch einige von uns das Boot verlassen um uns anzuschieben und ein anderes Mal wurden wir ein paar km über Land in einem Tuc Tuc befördert. Auch der Motor zickte von Zeit zu Zeit und in manchen von uns kamen schon Erinnerungen an die TV-Serie "Lost" auf, aber pünktlich bei Einbruch der Dunkelheit und komplett erledigt, da wir nun schon eine ganze Woche durchgehend unterwegs gewesen waren, kamen wir in Luang Prabang an. Auch Luang Prabang gehört zum Unesco Weltkulturerbe - es ist die einzige vollständig erhaltene Tempelstadt der Region, wird von vielen Touristen besucht und ist auch entsprechend teuer. Nachdem wir vier zwei nette Zimmer gefunden hatten, gingen wir "Sindat", Fondue auf laotisch essen. Hierfür gart man Seafood, Gemüse und Glasnudeln in einer (sehr) würzigen Brühe und ißt dazu sticky rice.


Alex beim Anschieben in diesem Boot haben wir es uns sieben Stunden gemütlich gemacht
Luang Prabang, 09.03.-11.03.2010
Wir waren uns einig, dass wir in Luang Prabang erstmal vier Nächte am Stück bleiben wollen. Nach der ersten Nacht in Luang Prabang gingen wir erstmal gemütlich Frühstücken um anschließend Pläne für die nächsten Tage zu schmieden. Zunächst fühlten wir uns ein bisschen als ob wir wieder in der Zivilisation angekommen wären - es gab wieder Strom und warmes Wasser ohne Unterbrechung und in fast jedem Café WiFi, aber noch immer kein Handynetz. Irgendwie hatten wir aber auch das Gefühl, dass diese Stadt mit den vielen schicken Restaurants (oder besser Kleinstadt, Luang Prabang hat ungefähr 30.000 Einwohner) auch überall anders auf der Welt sein könnte. Da Luang Prabang eine Tempelstadt ist sieht man tagsunter viele Mönche durch die Straßen laufen und es gibt jede Menge Tempel zu besichtigen. Frühmorgens kann man den Bettelmönchen dabei zusehen wie sie durch die Straßen ziehen um von der Bevölkerung, die am Straßenrand sitzt, Reisspenden entgegen zu nehmen. Alex und Tom schafften es sogar am zweiten Tag diese Zeremonie zu beobachten und im Anschluss über den Hafenmarkt zu spazieren und lokale Spezialitäten wie Bambusratten und Schlangen die, nur in den frühen Morgenstunden gehandelt werden, zu bewundern. (ich war zwar so früh auf, fühlte mich aber an dem Tag nicht fit genug, um mitzugehen) - Touristen können an der Morgen-Zeremonie der Bettelmönche entweder teilnehmen in dem sie sich auch Reis am Markt besorgen und diesen dann verteilen, ansonsten wird es gern gesehen, wenn sie das Geschehen aus dem Hintergrund beobachten. Leider halten sich aber nicht alle daran und lassen sich nicht davon abhalten die Mönche aus nächster Nähe zu fotografieren.
Nach einem gemeinsamen Frühstück in einem Restaurant das sich in einem alten Kolinialhaus befand stiegen wir gestärkt die 329 Stufen zum goldenen That and der Spitze des Phou Si auf. Von dort sah man sehr schön, dass sich das Zentrums Luang Prabangs auf einer sehr grünen Halbinsel die von den Flüssen Nam Khan und Mekong umgeben ist, befindet. Später gingen wir noch zum Vat Xieng Thong, dem ältesten Tempel (16. Jh.) der Stadt.
Ansonsten mussten wir schön langsam wieder unseren Blog updaten und unsere Weiterreise organisieren. D.h. wir brauchten ein Busticket nach Vang Vieng und ein Bus-/Zugticket von Vientiane nach Bangkok. Abends aßen wir auf dem Nachtmarkt und spazierten des öfteren über dem Hmong Markt auf dem man diverse Souvenirs kaufen kann.
Kloster beim Vat Xieng Thong
Eigentlich war es in Luang Prabang die ganze Zeit sehr heiß gewesen, nur am letzten Tag an dem wir einen Ausflug zu dem Tad Kuang Xi Wasserfall und den Pak-Ou-Höhlen geplant hatten, schlug das Wetter für einen Tag um. Da wir schon früh gestartet und daher noch recht verschlafen waren, hatten wir das nicht so ganz mitbekommen und hatten leider viel zu wenig Kleidung an und mit. Auf dem offenen Tuc Tuc mit dem wir insgesamt vier Stunden fahren mussten wurde es uns dann auch bald ziemlich kalt.
Nach einer Stunde Fahrt kamen wir beim Tad Kuang Xi Wasserfall, der ungefähr 30 Meter hoch ist, an. Beim Aufstieg wurde uns zwar bald wieder wärmer, aber die wunderschönen Badepoole die es gab, bewunderteten wir nur von draußen. Um zu den Höhlen zu gelangen mussten wir die doppelte Strecke zurück fahren und den Mekong mit einem Boot überqueren. Die Höhlen waren relativ klein, im Inneren sind unzählige Buddhas in allen erdenklichen Größen aufgestellt.
Durchgefrohren kamen wir am frühen Abend wieder zurück in die Stadt und nach einer heißen Dusche und einem gemeinsamen Abendessen in einem indischen Restaurant (wir waren wieder bereit dazu :-)) mussten wir uns von Lina und Tom verabschieden - die beiden wollten am nächsten Tag direkt nach Vientaine weiterfahren und wir hatten ja noch einen Zwischenstopp in Vang Vieng eingeplant.
Vang Vieng, 11.03.-13.03.2010
Ungefähr sechs Stunden fuhren wir mit einem VIP Express Bus (das nennt man wohl Marketing ;-)) von Luang Prabang nach Vang Vieng. Da wir wieder durch wunderschöne Berglandschaften fuhren, konnte unser Express Bus teilweise nur 20-30km/h fahren. Vang Vieng ist in Laos wohl so etwas wie Mallorca in Spanien - eine Partymeile. Der Ort ist auf der einen Seite bekannt für's Tuben - hierfür fährt man auf einem LKW-Schlauch den Fluss herunter, kommt dabei an einigen Bars vorbei, zu denen man sich mit einer Liane ans Ufer schwingt um dann Shots zu trinken. So eine Tubing-Tour startet gegen 10 Uhr am Vormittag und dauert bis ca 18 Uhr. Abends ist der Ort dann von mehr oder weniger betrunkenen Leuten bevölkert, die sich dann in den unzähligen TV-Restaurant von alten "Friends" oder "Simpsons"-TV-Staffeln berieseln lassen. Auf der anderen Seite ist die Umgebung von Vang Vieng sehr schön - man kann ziemlich viel unternehmen: radfahren, Höhlen erkunden, wandern und in den vielen Badepools der umliegenden Flüsse baden. Wir haben das Tuben ausgelassen :-), besuchten die Höhle Tham Pou Kham (Goldkrabbe) und gingen in einem erfrischendem türkisfarbenen Pool baden.
liegende Buddhastatue im Tham Pou Kham
Jippieh!
Vientiane, 13.03.-15.03.2010
Mit einem Minibus ging es weiter in die Hauptstadt von Laos - die kleinste Haupstadt Asiens hat ungefähr 400.000 Einwohner und ist sehr überschaubar. Im Zentrum gibt es eigentlich nur zwei etwas größere Straßen auf denen sich wohl fast alles abspielt. Viel zu besichtigen gab es eigentlich nicht, aber da ich mich am letzten Tag in Luang Prabang ziemlich verkühlt hatte, kam uns (oder eher mir) das entgegen. Wir gingen es, auch aufgrund der Hitze, sehr gemütlich an und verbrachten relativ viel Zeit in unserem (klimatisiertem) Zimmer.
Da wir in den Nachrichten gehört hatten, dass in Bangkok für den 14.03. eine große Demonstration gegen die Regierung angkündigt war, verfolgten wir immer wieder die Nachrichten. Nachdem am Sonntag aber nur noch von einigen 10.000 Demonstranten die Rede war (ursprünglich wurde von einer Million Demonstranten ausgegangen) konnten wir uns schon mal auf unsere Weiterreise mit dem Nachtzug nach Bangkok vorbereiten.

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